Den Wissenschaftlern von der La Sapienza-Universität in Rom, der University of Pennsylvania und dem Massachusetts General Hospital ist es gelungen, das Erbgut einer Maus so zu verändern, dass die Tiere eine Wachstums fördernde Eiweißverbindung („muscle insulinlike growth factor 1“) in ihrer Skelettmuskulatur produzierten. „Wir haben erreicht, dass sich die Wirkung des Wachstumsfaktors auf die willkürliche Muskulatur beschränkt. Dadurch treten keine Nebenwirkungen in Herz, Niere oder anderen Geweben auf“, betonte Antonio Musaro von der La Sapienza-Universität gegenüber Reuters. Eine 22 Monate alte „Muskelmaus“ (deren Lebensalter dem eines achtzigjährigen Menschen entspricht) behielt die Muskelkonstitution eines sechs Monate alten Tieres.
Der Muskelwachstumsfaktor wird normalerweise auch in den Muskeln junger Menschen gebildet. „Wir wollen eine Therapie entwickeln, die bei alten Menschen den Muskelabbau hemmt und auch bei Patienten eingesetzt werden kann, die an Krankheiten wie der Muskeldystrophie leiden“, sagt Musaro. Erste Versuche an Menschen werden frühestens in fünf Jahren erwartet, eine kommerzielle Anwendung in vielleicht zehn Jahren.
Joachim Czichos