Ein Teil der Probanden atmeten tagsüber an Stelle der üblichen Injektionen das nötige Insulin mit Hilfe eines Inhalator ein. Die anderen erhielten es auf herkömmliche Art über Spritzen. Alle Patienten bekamen am Abend eine Injektion des Stoffes, der den gestörten Zuckerstoffwechsel reguliert.
Nach zwölf Wochen fanden die Forscher keine Unterschiede im Wohlbefinden und in den Zuckerwerten der beiden Patientengruppen. Die Patienten allerdings fanden die Inhalation bedeutend angenehmer.
Skyler wies Vermutungen über eine erhöhte Krebsgefahr durch Insulininhalationen zurück. In bisherigen Studien wurden keine Nebenwirkungen auf die Lunge nachgewiesen.
Der Vorteil dieser neuen Applikationsform ist die Schmerzfreiheit, besonders hilfreich wäre diese neue Methode bei Kindern und Jugendlichen. Bei Rauchern wirkt das inhalierte Insulin stärker als bei Nichtrauchern.
Auf die Markteinführung des Insulins zum Inhalieren in Deutschland muss noch gewartet werden, erklärt der Diabetes-Forscher Werner Scherbaum von der Universität Düsseldorf. Wahrscheinlich kommt es erst im Jahr 2002 in die Apotheken.(The Lancet, Band 357, S. 324)
Dr. Leyla Schmidt