Vor zwei Jahren schufen Gentechniker Mäuse, die deutlich interelligenter waren und ein besseres Gedächtnis hatten als ihre Artgenossen. Den Forschern gelang es, im Gehirn der Gentech-Mäuse bestimmte Eiweiße anzureichern, die für das Lernen und Erinnern wichtig sind. Diese Eiweiße kamen auch in Hirnregionen, die Schmerzsignale verarbeiten, häufiger vor als bei normalen Mäusen, berichtet Zhuo.
Weiteren Untersuchungen zeigten, dass die Mäuse tatsächlich schmerzempfindlicher waren. Doch litten sie nur unter chronischen Schmerzen stärker als ihre weniger gescheiten Artgenossen. Die Reaktion auf plötzliche Schmerzen dagegen, etwa beim Berühren eines heißen Gegenstandes, war bei den Mäuse-Genies normal.
„Damit ist der NMDA-Rezeptor ein idealer Angriffspunkt für Medikamente gegen chronische Schmerzen“, schreiben die Forscher. Hindert man die Rezeptoren an der Arbeit, könnte dies Patienten vielleicht von den chronischen Schmerzen befreien, ohne die Fluchtreaktion auf plötzliche Schmerzen zu unterbinden.
Marcel Falk