Wie die Wissenschaftler Jeffrey Bergstrand und Scott Baier in der Februar-Ausgabe des „Journal of International Economics“ berichten, lassen sich anhand von Modellen aus der Wirtschaftsmathematik etwa 67 Prozent des Wachstums auf eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und 25 Prozent auf die Senkung von Zolltarifen und vereinbarte Freihandelsabkommen zwischen den Staaten zurückführen. Verringerte Transportkosten durch Fortschritte in der Technologie seien nur für acht Prozent des Wachstums verantwortlich. Politische Maßnahmen führten damit zu einem rund dreimal so hohen Wachstum wie die Kostensenkungen im Transportverkehr zwischen den Staaten.
Die Wissenschaftler hatten für die Studie die wirtschaftlichen Verhältnisse und den Außenhandel von 16 Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) von den 50er bis zu den 80er Jahren näher unter die Lupe genommen. Wie Bergstrand und Baier schreiben, gab es über die Ursachen des Wachstums bislang mehrere Theorien, die aber nie empirisch überprüft worden seien. (Journal of International Economics, V. 53, Issue 1)
Almut Bruschke-Reimer