Die Forscherin hat über 1500 Blasenkrebs-Patienten und ebenso viele gesunde Menschen nach ihren Lebensgewohnheiten befragt. Dabei zeigte sich der Zusammenhang zwischen Haarefärben und Blasenkrebs. Er gilt allerdings nicht für auswaschbare Haar-Tönungen: Sie scheinen harmlos zu sein.
Gago-Dominguez hält sogenannte Arylamine, die sich in Haarfärbe-Mitteln befinden, für einen möglichen Verursacher von Blasenkrebs. Zumindest in Tierversuchen haben diese Stoffe die Entstehung von Krebs gefördert. „Arylamine sind bekannte Blasenkarzinome“, bestätigt der Tübinger Krebsforscher K.-W. Bock. Arylamine werden durch die Haut aufgenommen und über die Blase wieder ausgeschieden.
„Unsere Versuchsergebnisse müssen allerdings noch bestätigt werden“, schreibt Gago-Dominguez. Ihre Studie alleine reiche noch nicht, um Haarefärben endgültig als krebsauslösend einzustufen.
Andreas Wawrzinek