Als einzige europäische Astrophysiker seien Thomas Henning von der Universität Jena und Bringfried Stecklum von der Thüringer Landessternwarte in Tautenburg an dem Projekt beteiligt gewesen. Henning vermute in HD 100546 einen sehr viel jüngeren, aber erheblich massereicheren „Bruder“ unserer Sonne.
Nach einer Theorie verdichten sich im Weltall frei schwebende Teilchen und Gase im Laufe von Jahrmillionen zu einer Wolke, die schließlich zu einem Sternengebilde mit einer Rotationsscheibe aus kleinen Partikeln zusammen sinkt. Eine solche Scheibe sei bei dem zehn Millionen Jahre alten HD 100546 im Sternbild Musca am Südhimmel gefunden worden. „Wir gehen davon aus, dass die Teilchen in der Staubscheibe miteinander verklumpen, schließlich eigene Körper bilden und später als Planeten ihre neue Sonne umkreisen“, erläuterte Henning. Genau so müsse auch die Erde vor rund 4,6 Milliarden Jahren entstanden sein.
Die internationale Forschergruppe wurde den Angaben zufolge von Carol A. Grady von den US-amerikanischen National Optical Astronomy Observatories und dem Goddard Space Flight Center koordiniert.
dpa