Um zu testen, ob sich Haselnussschalen zur Herstellung von Wasserstoff eignen, haben Dogru und sein Team die Schalen in eine Standard-Vergasungsanlage gefüllt. Tatsächlich konnten die Forscher nach ein paar kleineren Modifikationen an der Anlage ein Gas gewinnen, das zu fünfzehn Prozent aus Wasserstoff bestand. Daneben wurden aber auch Kohlenmonoxid und Methan erzeugt. Die beiden Gase gelten als Umweltgifte, können jedoch abgefangen und ebenfalls zur Wasserstoffgewinnung genutzt werden, erklärt Tony Bridgwater von der Aston-Universität in Birmingham. Dazu lässt man die beiden Gase mit Wasser reagieren und erhält als Produkte schließlich Kohlendioxid und Wasserstoff. “In einer Standard-Prozedur kann anschließend noch das umweltbelastende Kohlendioxid abfangen werden”, sagt Bridgwater.
Der weltweit größte Produzent von Haselnussschalen ist die Türkei. Dort fallen jährlich 250.000 Tonnen des Abfalls an ? genug, um mit dem neuen Verfahren 6.000 Tonnen Wasserstoff herzustellen. Das reicht zum Beispiel aus, um Tausend der von BMW produzierten Prototyp-Wasserstoffautos jeweils 32.000 Kilometer fahren zu lassen, sagt Dogru.
BMW ist nicht der einzige Autohersteller, der an alternativen Antriebstechniken arbeitet. Weltweit versuchen Firmen die Brennstoffzellen-Technologie zur Marktreife zu entwickeln, um sie in Autos einsetzen zu können. DaimlerCrysler hat kürzlich angekündigt, bis 2004 ein Auto auf den Markt zu bringen, das Energie aus einer Brennstoffzelle gewinnt. Das Auto wird möglicherweise mit Wasserstoff betankt, oder mit Methanol, aus dem im Auto dann der notwendige Wasserstoff gewonnen wird.
AW