Nach Ansicht des Astronomen Anthony Readhead vom California Institute of Technology deuten die CBI-Daten auf die Existenz des vermissten Peaks hin, wie die Fachzeitschrift ” Science” berichtet. Das vermisste Signal gehört zu einer Störung in der ansonsten sehr gleichförmigen kosmischen Hintergrundstrahlung. Diese Störung enthält Informationen über den Zustand des Universums 300.000 Jahre nach dem Urknall.
Bis zu diesem Zeitpunkt war das Universum ein monströser undurchsichtiger Feuerball aus Plasma. Als es dann abkühlte, verbanden sich die bis dahin freien Elektronen und Nukleonen zu Atomen. Damit wurde das Universum durchsichtig, weil freie Elektronen sich den Photonen nicht mehr in den Weg stellen konnten.
Bevor dies geschah, war die Materieverteilung im Universum noch so dicht, dass sich Dichteschwankungen wellenartig ausbreiten konnten. Erzeugt wurden diese Schwingungen von zwei widerstreitenden Kräften: Durch die Gravitation, die die Materie zu Klumpen zusammenziehen wollte, und durch die Photonen, die andauernd mit den Plasmabestandteilen kollidierten und damit einen Druck nach außen aufbauten.
Diese Dichtewellen brachten das Universum wie eine Glocke zum Schwingen ? nicht nur im Grundton, sondern auch, in den zugehörigen, etwas schwächeren Obertönen. Diese Schwingungen sollten heute als Störungen in der kosmischen Hintergrundstrahlung feststellbar sein.
Den zum Grundton gehörenden Peak in der Hintergrundstrahlung hatte man bereits mit dem BOOMERANG-Experiment entdeckt – einer Instrumentenanordnung, die die Hintergrundstrahlung von einem über dem Südpol kreisenden Ballon aus maß, aber von den Obertönen fehlte jede Spur. Das jetzt vom CBI entdeckte Signal scheint der erste Oberton zu sein.
Readhead und seine Kollegen werden ihre Ergebnisse in Kürze in der Fachzeitschrift ” Astrophysical Journal Letters” veröffentlichen.
Mehr über die Schwingungen des Universums erfahren Sie in unserer Meldung Gewogen und für flach befunden – das Universum.
Axel Tillemans