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Schlangen vergrößern ihre Darmwand per Hydraulik

Erde|Umwelt

Schlangen vergrößern ihre Darmwand per Hydraulik

Schlangen können nach Wochen langem Hungern ihre Darmoberfläche mehr als verdoppeln, sobald sie Nahrung erhalten. Biologen der Friedrich-Schiller-Universität in Jena haben jetzt bei einer Pythonart aus Burma herausgefunden, woher die Schlangen die Energie für die Darmvergrößerung nehmen. Durch einen einfachen hydraulischen Vorgang pumpen die Tiere ihre Darmzellen auf. Da die Schlangen dazu keine neuen Zellen produzieren müssen, verbrauchen sie keine Energie.

Nehmen Schlangen über längere Zeiträume keine Nahrung auf, schalten sie ihr Verdaungssystem einfach ab. Dabei schrumpfen die Zellen in der Darmwand und rollen sich zusammen. Sobald eine hungernde Python aber gefüttert wird, beginnen die Zellen anzuschwellen, berichten die Jenaer Biologen im Journal of Experimental Biology. Die nötige Flüssigkeit entziehen sie den Blutgefäßen am Darm.

Trotzdem sterben Schlangen gelegentlich nach langen Hungerphasen, auch wenn sie danach ausreichend Nahrung erhalten. Das erklärten Forscher bisher mit der so genannten „pay and pump“ Theorie: Die Schlange muss demnach erst einmal Energie einsetzen, um neue Darmwandzellen aufzubauen. Da eine Schlange nach langem Hungern aber keine Energie mehr zu Verfügung hat, kann sie die erhaltene Nahrung nicht verdauen und stirbt. Die Jenaer Biologen haben diese Theorie zumindest für Pythons widerlegt. Daher müssen Forscher nun nach neuen Theorien suchen, die erklären, warum Schlangen nach langem Hungern manchmal sterben, obwohl sie wieder zu fressen bekommen. (Journal of Experimental Biology 204, 325-335, 2001)

ddp, Gabriele Dinkhauser

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