„Ein lebender Organismus kann nicht als fehlendes Glied in der Kette, als wahre Übergangsform, gelten,“ sagt Brian Fisher von der Wissenschaftlichen Akademie Kaliforniens gegenüber der englischen Nachrichtenagentur Reuters. Die Drakula Ameise stelle jedoch einen brauchbaren „Vertreter“ für einen gemeinsamen Vorfahren von Ameise und Wespe dar, sagte Fisher.
Die Drakula Ameise gehört zur Art Adetomyrma, welche nur ein Verbindungsglied zwischen dem Thorax und dem Unterleib hat. „Moderne“ Ameisen weisen hingegen zwei bis drei dieser Glieder auf. Dieses eine Verbindungsglied weist eindeutig auf die Verwandtschaft der Drakula Ameise mit der Wespe hin.
Mit der Entdeckung der Kolonie hoffen die Forscher, die Evolution der Ameise und deren gewaltige Verbreitung besser verstehen zu lernen. Denn obwohl Ameisen nur etwa ein Prozent aller beschriebenen Insekten-Spezies ausmachen, gehören sie zahlenmässig zu den größten Tierarten der Welt.
Die Drakula Ameise erhielt ihren furchterregenden Namen, da sie sich von den eigenen Larven ernährt. Diese überleben das Mahl ihrer Verwandten, weshalb die Wissenschaftler den Vorgang nicht-zerstörenden Kannibalismus nennen.
Judith Tackett