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In Stonehenge wurde im letzten Jahrhundert jeder Stein mindestens einmal verrückt

Geschichte|Archäologie

In Stonehenge wurde im letzten Jahrhundert jeder Stein mindestens einmal verrückt
Eine traurige Geschichte

Millionen von Besuchern strömen jedes Jahr zur steinzeitlichen Kultstätte nach Stonehenge und nimmt mit Fug und Recht an, dass die Steine, die dort im Halbkreis neben- und zum Teil übereinander stehen, schon seit Tausenden von Jahren so stehen. Mitnichten – sagt jetzt ein britischer Doktorand. Die Steine wurden zwischen 1901 und 1964 immer wieder neu aufgestellt, so dass eigentlich kein Stein mehr dort ist, wo er einmal war.

„Worauf wir blicken, ist eine Landschaft des 20. Jahrhunderts, die daran erinnert, wie Stonehenge vor Tausenden von Jahren ausgesehen haben könnte“, sagt Brian Edwards, Doktorand an der University of the West of England in Bristol. Im offiziellen Touristenführer für Stonehenge sind die vorgenommenen Änderungen nach einem Beschluss, der in den 60-er Jahren gefasst wurde, nicht aufgenommen wurden, sagt Dave Batchelor von English Heritage, der britischen Organisation für nationale Kulturdenkmäler. Dies soll aber bei der nächsten Ausgabe geschehen.

Die erste kleine Veränderung war 1901 vorgenommen worden. Ein schief stehender Stein war aufgerichtet worden. In den 20-er Jahren kam es zu größeren Umbauten. jetzt wurden sechs Steine bewegt und wieder aufgestellt. 1958 war ein Stein zu Boden gestürzt und wurde ersetzt. 1964 schließlich wurden vier Steine zurechtgerückt, um sie vor dem Umfallen zu bewahren.

„Die ‚Restauration‘ aus den zwanziger Jahren war die tiefgreifendste“, sagt Christpher Chippindale vom Cambridge University Museum of Archaeology and Anthropology. „Die Arbeit in den zwanziger Jahren unter Colonel William Crawley ist eine traurige Geschichte.“ Brian Edwards fordert, dass die Öffentlichkeit von den Steinverschiebungen in Kenntnis gesetzt werden soll. „In ziemlich vielen Fällen gibt es einen Riesenunterschied zwischen dem, was Historiker wissen und dem, was die Öffentlichkeit glaubt über diese Stätten zu wissen.“

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