Die Wissenschaftler des dänischen Zentrums für Krebsbekämpfung untersuchten 7.035 Frauen im Alter von 41 bis 65 Jahren, die zwischen dem 30. und 54. Lebensjahr an Brustkrebs erkrankt waren. Der Arbeitsbereich, in dem die Nachtarbeiterinnen tätig waren, sei für die Brustkrebsrate nicht ausschlaggebend gewesen, erklärte der Mediziner Johnni Hansen.
Das erhöhte Brustkrebsrisiko bei Nachtarbeiterinnen ist den Wissenschaftlern bisher ein Rätsel. Sie vermuten, dass die reduzierte Produktion von Melatonin bei Nachtarbeiterinnen die Brustkrebsrate in die Höhe treiben könnte. Melatonin ist ein Hormon, dass den Bio-Rhythmus beeinflusst. Es wird vom Gehirn im Dunkeln produziert. In künstlichem Licht bauen die Frauen weniger Melatonin auf. Tierversuche hätten jedoch gezeigt, dass Melatonin die Entwicklung von Krebstumoren verlangsame, sagte Hansen. Morten Moeller vom Medizinischen Institut der Universität Kopenhagen hingegen hält den Stress, dem Nachtarbeiterinnen ausgesetzt sind, für den wichtigsten Faktor.
Dagmar Kronenberg