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In Stress-Situationen beruhigen Freunde nicht immer die Nerven

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

In Stress-Situationen beruhigen Freunde nicht immer die Nerven
Dreimal so hoher Cholesterolspiegel bei Konflikten

Nicht immer ist es hilfreich und beruhigend, wenn man in Stress-Situationen Freunde an seiner Seite hat. Zuweilen kann dies den Stress sogar noch erhöhen. Dies belegt eine Studie von Catherine Stoney und Montenique Finney, Psychologinnen an der Ohio State University in Columbus.

Die beiden Forscherinnen baten vierzig gesunde Frauen im Studienalter, an dem Experiment teilzunehmen: Sie sollten sich vorzustellen, sich bei einem Geschäftsführer eines Bekleidungsgeschäfts wegen der Fehlerhaftigkeit eines Trauzeuginnen-Kostüms beschweren zu müssen. Das betreffende Kostüm oder Kleid benötigten sie dringend, weil eine Woche später ihre beste Freundin heiraten würde. Die Spielsituationen wurden auf Video aufgenommen.

Die Hälfte der Versuchspersonen hatte jeweils eine gute Freundin dabei, die andere Hälfte sprach mit dem Geschäftsführer ohne Beistand der Freundin. Alle Frauen hatten einen Katheter im Arm, durch den kurz vor dem Gespräch, während des Gesprächs und kurz nach dem Gespräch Blut für den Cholesterol-Test abgenommen wurde. In Stress-Situationen steigt der Cholesterolspiegel und es gibt Hinweise darauf, dass selbst ein kurzzeitiger Anstieg des Cholesterolspiegels das Risiko einer koronaren Herzerkrankung erhöht.

In diesem Experiment zeigte sich, dass bei allen Frauen die Cholesterolwerte stiegen. Doch bei den Frauen, die in Begleitung einer Freundin die kritische Situation überstanden, war der Cholesterolspiegel dreimal so hoch wie bei den Frauen, die allein dem Geschäftsführer gegenüberstanden.

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Es ist wohl nicht so, dass die Gegenwart von Freunden in kritischen Situationen immer schädlich oder nutzlos ist, wie die beiden Forscherinnen hervorheben. In der hier gegebenen Situation kann der Stress etwa dadurch hervorgerufen worden sein, dass sich die Frau von ihrer Freundin beobachtet fühlte und ihre Kritik am Dialog mit dem Geschäftsführer fürchtete. “Freunde während eines Bewerbungsgesprächs dabei zu haben, mag nicht sehr hilfreich sein, aber sie neben sich zu haben, während man eine belastende medizinische Untersuchung über sich ergehen lässt, könnte segensreich sein”, meint Finney. “Die jeweilige Situation spielt vermutlich eine Schlüsselrolle.”

Die Forscherinnen haben zudem nur die Reaktionen von Frauen auf freundschaftlichen Beistand untersucht. Wie Männer oder Menschen aus anderen Kulturen damit umgehen, wenn ein Freund in einer schwierigen Situation zugegen ist, wollen die beiden Wissenschaftlerinnen als nächstes untersuchen. (Internal Journal of Behavioral Medicine)

Doris Marszk
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