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Stasi markierte Opfer mit radioaktiven Stoffen

Geschichte|Archäologie Gesellschaft|Psychologie

Stasi markierte Opfer mit radioaktiven Stoffen
Täter schützten sich durch hinreichenden Abstand

Um Dissidenten zuverlässig verfolgen zu können, markierte die Stasi ihre Opfer mit radioaktiven Substanzen. Die Verfolger konnten sie sehr einfach beschatten, indem sie dem Opfer mit einem Geigerzähler in ausreichendem Abstand folgten. Diese Methode beschreibt der Strahlenschutzexperte Klaus Becker vom Kernforschungszentrum Jülich in der Fachzeitschrift Strahlenschutzpraxis. Die ersten Hinweise auf diese Vorgehensweise fanden sich in den Stasiarchiven der Gauckbehörde.

Die Stasispitzel besprühten ihre Opfer mit einer radioaktiven Lösung oder markierten deren Autos, Dokumente oder auch Geldscheine. Auch Fußböden wurden markiert, wenn in bestimmten Räumen Dissidententreffen stattfanden, um anschließend alle Teilnehmer zu verfolgen. Besonders beliebt als Markierungssubstanz war Scandium-46, ein radioaktives Metall, dass sowohl Gamma- als auch Betastrahlen aussendet.

Die Opfer waren pro Aktion einer Strahlung von 150 Millisievert ausgesetzt. Anders die Stasimitarbeiter: Sie näherten sich nur soweit an, dass die Belastungsgrenze unter einem Millisievert pro Woche blieb. Besonders in den Siebzigern und Achtzigern griff die Stasi nach diesen Methoden, um Dissidenten zuverlässig verfolgen zu können.

Iris Schaper

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