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Fluch des Pharao – Erfindung von britischen Romanautoren

Geschichte|Archäologie

Fluch des Pharao – Erfindung von britischen Romanautoren
Der berüchtigte „Fluch des Pharao“ soll nicht auf alte ägyptische Quellen zurückgehen, sondern im 19. Jahrhundert von britischen Romanautoren erfunden worden sein. Das ergab eine Studie des Ägyptologen Dominic Montserrat von der Open University London, über die der „Independent on Sunday“ berichtete. Erfinderin ist demnach die Schriftstellerin Jane Loudon Webb.

Sie sah 1821 in London eine Show, bei der ägyptische Mumien öffentlich ausgewickelt wurden. Davon inspiriert, schrieb die 25-Jährige das Science Fiction-Buch „Die Mumie“. Es erzählt davon, wie im 22. Jahrhundert eine rachsüchtige Mumie zu neuem Leben erwacht.

Das Motiv wurde danach von zahlreichen anderen Autoren aufgegriffen. So veröffentlichte die amerikanische Romanautorin Louisa May Alcott 1869 eine Kurzgeschichte mit dem Titel „Der Fluch der Mumie“. Als 1923 das Grab von Tut-ench-Amun im Tal der Könige geöffnet wurde, erinnerte die erfolgreiche Autorin Mary Mackay alias Marie Corelli an die Geschichten und warnte, dass „die schlimmste Strafe auf jeden überstürzten Einfall in die versiegelte Gruft folgt“.

Als der Leiter der Graböffnung, Lord Carnarvon, nur zwei Wochen später starb, beherrschte der „Fluch des Pharao“ weltweit die Schlagzeilen. Zum Beweis wurde eine ägyptische Inschrift erfunden, in der es angeblich hieß: „Der Tod kommt auf schnellen Schwingen zu dem, der die Gruft des Pharao berührt.“ In Wahrheit starben jedoch nur sechs der 26 bei der Graböffnung anwesenden Expeditionsmitglieder innerhalb der nächsten zehn Jahre. Eine Verfluchung aus ägyptischer Zeit ist nicht bekannt. Im alten Ägypten wurden Grabräuber auch nicht wegen Schändung der Grabesruhe, sondern wegen Diebstahls verurteilt.

dpa

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