„Eyebotic“ ist ein mit drei Infrarot-Sensoren ausgerüsteter Fahrradhelm. Die Sensoren können Gegenstände, die bis zu anderthalb Meter weit entfernt stehen, wahrnehmen. Über einen Mikroprozessor werden von den Sensoren bis zu vier Schwingungsmotoren und ein Kopfhörer angesteuert. Der Helm-Träger hat zwei Möglichkeiten zur Einstellung: Wählt er den Geräusch-Modus, so gibt der Kopfhörer einen Signalton ab, der sich relativ zur Entfernung des Gegenstandes verändert. Je näher das Hindernis, umso schriller wird das Warnsignal. Im „Schwingungs-Modus“ vibrieren die Motoren, je nach Abstand zu dem Gegenstand, in unterschiedlicher Reihenfolge. „Der Schwingungsmodus ist nützlich für Menschen, die nicht nur blind, sondern zudem auch taub sind und den Signalton nicht hören können“, sagte Milcetich.
Der Helm ist jedoch noch nicht alltagstauglich. Er wird von insgesamt acht Batterien angetrieben und ist für den praktischen Gebrauch noch zu sperrig und zu schwer. Ein anderes Problem bergen die Sensoren: Sie werden durch die infrarote Strahlung der Sonne irritiert, der Helm kann so also nicht draußen, im Sonnenlicht, benutzt werden. Sonar-Sensoren könnten dieses Problem lösen. So ist mit leichteren Batterien eine zukünftige Version in einer Baseballmütze oder auf einem Brillengestell denkbar.
Tony Arroyo, Direktor des „Machine Intelligence Laboratory“ der Univsität Florida, glaubt indes, dass man diesem Gerät „Intelligenz“ geben könne. „Dies ist erst der erste Prototyp und man kann noch eine Menge zusätzlicher Fähigkeiten hinzufügen,“ sagte Arroyo. „Beispielsweise könnte man es trainieren, so würde es sich an das Aussehen von besonderen Gebäuden und Standorten erinnern.“
Milcetich entwarf den Helm mit der Hilfe seiner Lehrer und Mitstudenten. Die Idee hatte er bei einem Praktikum in einer Firma mit zahlreichen blinden Angestellten.
Nicole Waschke