Die Forscher der University of California hatten in einer Reihe von Tests die Atemluft mehrerer Gruppen von Rhesusaffen mit Ozon und Ausscheidungen der Hausstaubmilbe, die Asthmaanfälle auslösen können, versetzt. Die Höhe des Ozongehalts orientierte sich dabei an Werten, die in Los Angeles gemessen wurden. Eine Kontrollgruppe bekam saubere Luft. Tiere, die täglich Ozon einatmeten, wiesen nach rund fünf Monaten eine eingeschränkte Lungenkapazität auf und entwickelten Symptome wie sie für asthmatische Kinder typisch sind. Bei sporadischem Kontakt mit den Ausscheidungen der Hausstaubmilben gerieten die Affen ins Keuchen.
Rhesusaffen, die ständig sowohl Ozon als auch Hausstaubmilben-Ausscheidungen einatmeten, waren stärker geschädigt, sie litten unter echten Asthmaattacken. Die Wissenschaftler stellten bei ihnen sehr niedrige Glutathion-Spiegel fest. Glutathion schützt die Lunge vor schädlichen freien Radikalen. „Dadurch werden die Tiere zusätzlich zu Risikokandidaten für andere Arten von Lungenerkrankungen“, betont Charles Plopper, der die Experimente leitete.
Tests mit älteren Affen hätten gezeigt, dass ein hoher Ozongehalt bei ihnen weniger starke Lungenschädigungen bewirke als bei jungen Tieren. Ozon sei somit besonders in jungen Jahren gefährlich, wenn sich die Lungen noch im Entwicklungsstadium befänden.
Almut Bruschke-Reimer