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Korallen schützen mit "Sonnencreme" ihre Symbiosepartner

Erde|Umwelt

Korallen schützen mit "Sonnencreme" ihre Symbiosepartner
Seit 20 Jahren beobachten Meeresbiologen, dass weltweit ganze Korallenriffe ausbleichen. Vor allem die immer stärkere Sonneneinstrahlung verbunden mit hohen Wassertemperaturen macht der Symbiose aus Korallentieren und einzelligen Algen zu schaffen. Jetzt berichtet Anya Salih von der Universität Sydney in Australien und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift Nature (Ausgabe 408, 2000), daß einige Korallenarten offenbar in der Lage sind, ihren empfindlichen Symbiose-Partner, die Algen, vor dem Strahlungsstress zu bewahren.

Riffbildende Korallentiere beherbergen in ihrem Inneren einzellige Algen, die Photosynthese betreiben. Sie verleihen den Korallen ihre Farbe und versorgen sie mit Nährstoffen. Doch die Korallentiere verlieren zunehmend ihre buntgefärbten Symbiose-Partner. Die hohe Strahlenbelastung schädigt die Photosynthese der symbiontischen Algen, der sogenannten Dinoflagellaten. Sie sterben ab oder werden von ihrem Wirt abgestoßen, worauf auch die Korallentiere an Nährstoffmangel verenden.

Einige Korallenarten jedoch passen mit Hilfe fluoreszierender Pigmente (FP) das Lichtklima den Bedürfnissen ihrer einzelligen Bewohner an. Wie mit einer Sonnencreme schützen die Korallen die Algen: Die Pigment-Moleküle absorbieren die auftreffende Sonnenstrahlung, wandeln die eingestrahlte Energie um und reflektieren sie in Wellenlängenbereichen, die für die Photosynthese der Dinoflagellaten nicht mehr schädlich sind.

Viele dieser Pigmente sind bei Tageslicht für das menschliche Auge nicht sichtbar. Deshalb sind die Biologen überzeugt, daß dieses Schutzsystem bei Untersuchungen oft übersehen wurde. Aufgrund ihrer enormen Bedeutung für die Widerstandskraft der Riffe gegenüber Hitze und Lichtstreß dürfte die Verbreitung der FP’s bei Korallen jedoch größer sein als bislang angenommen.

Ingo Ensminger
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