Das Verfahren soll unter anderem dazu beitragen, Transportlisten und Karteikarten von Häftlingen aus Konzentrationslagern der Nazis aufzubereiten und zu speichern. Die Berliner Senatswirtschaftsverwaltung habe das Projekt mit 2,5 Millionen Mark gefördert. Die Technologie könne „in allen historischen Archiven, in Bibliotheken und Museen genutzt werden“.
Mit Hilfe der Bildverarbeitung werden die verschmutzten Hintergründe der Karteien, Häftlingsdateien oder Transportlisten so freigemacht, dass die wesentlichen Eintragungen zur Identifizierung der Betroffenen über Schrifterkennungssysteme (OCR) erfasst werden können, berichtet die Zeitung. Gemeinsam hätten die Forscher schon tausende Karteikarten und Listen der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück lesbar gemacht, die Namen identifiziert und in einer elektronischen Datenbank gespeichert. „Als Ergebnis wurde eine Häftlingsdatenbank mit mehr als 60.000 Eintragungen aufgestellt“, sagte Gedenkstätten-Leiterin Sigrid Jacobeit der „Berliner Zeitung“. Zudem konnte erstmals ein Gedenkbuch für die Opfer von Ravensbrück erfasst werden, in dem 10.600 Opfer mit ihren Namen, ihrer Herkunft und ihrem Todestag und Todesort aufgeführt sind.
dpa