Eine Dialyse erfolge jedoch nur alle zwei bis drei Tage und zudem meist bei Erwachsenen. “Von einem Gift-Alarm zu sprechen ist dennoch übertrieben und verfrüht”, sagte Loff mit Hinweis auf eine Veröffentlichung des Online-Dienstes “Surfmed” (Köln).
Loff: “Es muss nun geprüft werden, ob Babys dadurch Schaden nehmen. Die Gefahren lassen sich noch nicht einschätzen.” Weichmacher werden Kunststoffen zugesetzt, um sie elastischer zu machen. Einen Grenzwert für DEHP gibt es laut Loff nicht.
Loff zufolge gibt es jedoch Hinweise darauf, dass es bei Babys zu Lungen- oder Nierenschäden kommen kann. Bei Ratten habe eine DEHP- Menge von über 3,5 Milligramm pro Kilogramm Hodenschäden ausgelöst. Die Menge, die Frühgeborene erhalten, läge zwar deutlich darüber, man dürfe Tierversuche jedoch keinesfalls auf den menschliche Organismus übertragen. “Aber es verpflichtet dazu, zu prüfen, ob es ähnliche Veränderungen gibt.”
Nach seiner Studie, die in der Dezember-Ausgabe des Journals of Pediatric Surgery veröffentlich ist, erhält ein Frühgeborenes durch eine Fettlösung 6,5 Milligramm DEHP pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Hinzu kämen meist aber noch weitere Lösungen. Derzeit untersuche er mit Kollegen in einer weiteren Studie, ob die Babys Leberschäden durch DEHP bekommen. Mit Ergebnissen rechne er etwa im Jahr 2002.
Auch bei Blutbeuteln aus PVC bestehe die Gefahr, dass sich Weichmacher herauslösen, erläuterte Loff. Bei Spritzen, die in der Regel aus Polyethylen bestünden, jedoch nicht. Momentan sehe es so aus, dass Produkte aus Polyethylen (PE) eine Alternative zu solchen aus PVC sind. Aber auch dies müsse erst noch untersucht werden.