An der noch andauernden Studie sind 72 Labors in 25 Ländern Nord- und Lateinamerikas, Europas und Asiens beteiligt. Für sieben verschiedene Erreger, darunter Pneumokokken, hämolysierende Streptokokken und Legionellen, wurde die Empfindlichkeit gegenüber den Antibiotika Penicillinen, Cefalosporinen und Makroliden getestet. Untersucht wurde auch die Wirksamkeit von Telithromycin, einer neuen antibiotischen Substanz. Sie gehört zur wenig bekannten Gruppe der Ketolid-Antibiotika. Ihre Wirkung beruht auf der Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese.
Bei der Auswertung der Ergebnisse von sechs Ländern erwiesen sich 33 Prozent aller Pneumokokken-Isolate als resistent gegen Penicillin und über 50 Prozent waren resistent gegen Makrolide (Spitzenreiter: Südkorea mit 70 und 88 Prozent). Telithromycin war gegen alle getesteten Pneumokokkenstämme wirksam. Die klinische Studie mit 2.500 Patienten bestätigte die gute Wirksamkeit des neuen Mittels auch gegen andere Erreger, wie Staphylokokken, Haemophilus, Mycoplasmen und Legionellen. “Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein dringender Bedarf an neuen, wirksamen Antibiotika für die Behandlung von Atemwegsinfektionen besteht”, sagt der Leiter der Studie David Felmingham aus London.
Nach Beendigung der Studie könnte sich Telithromycin als neue Waffe gegen die zunehmend resistent gewordenen Infektionserreger erwiesen haben. Laborversuche haben gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit der Resistenzentstehung bei diesem Mittel sehr gering ist.