Da im Mutterblut immer auch einige wenige Zellen des Fötus zu finden sind, können diese isoliert und untersucht werden. Das Erbmaterial wird dazu mit leuchtenden Farbstoffen eingefärbt. Dadurch ist erkennbar, ob ein genetischer Fehler vorliegt, der für das Down-Syndrom (allgemein bekannt auch unter „Mongolismus“) verantwortlich ist. Wenn das Chromosom 21 nicht zweifach, sondern dreifach vorhanden ist, wird das Kind unter dem Syndrom leiden. Das neue Verfahren ist im britischen Wissenschaftsmagazin „The Lancet“ beschrieben.
Bisher mußte man die Fruchtblase anstechen und der Mutter Fruchtwasser entnehmen, um Zellen des Fötus zu untersuchen. Dieser Test, der in der Regel nur bei Risiko-Schwangerschaften durchgeführt wird, erhöht die Gefahr einer Fehlgeburt um ein bis zwei Prozent. Bei dem neuen Test ist lediglich eine einfache Blutentnahme notwendig.
„Wir sind allerdings noch weit davon entfernt, das Verfahren in der breiten klinischen Praxis einsetzen zu können“, sagt Bernd Hüneke, Leiter der vorgeburtlichen Diagnostik am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf. Die neue Methode wurde bisher an zehn schwangeren Frauen getestet. Doch es müssen noch eine Reihe Versuche gemacht werden, um zu klären, in welchem Umfang bei der neuen Testmethode Falschergebnisse entstehen können.