Das Team um Gergely Csibra und Kollegen vom Birbeck Institut für Psychologie an der Universität von London stütze seine Aussage auf Hirnstrom-Messungen bei Kleinkindern im Alter von sechs und acht Monaten. Den Babys wurden Formationen von kleine Figuren aus dem Computerspiel „Pacman“ vorgeführt. Eine dieser Formationen ergibt ein Quadrat, das so genannte „Kanizsa Quadrat“.
Der gleiche Versuch war zuvor schon bei Erwachsenen gemacht worden. Sie reagierten mit erhöhter Hirnaktivität auf die Wahrnehmung des Quadrats. Die gleichen Schwingungen maßen die Forscher bei den acht Monate alten Babys, wenn sie ihnen die Pacman-Formation vorführten. Bei den sechs Monate alten Kindern blieb die Signalwirkung dagegen aus.
„Der Unterschied zwischen sechs und acht Monate alten Babys ist eindeutig. Er zeigt, dass das Gehirn in diesem Alter eine wichtige Entwicklung bei der Verarbeitung von Reizen aus der Umwelt durchmacht,“ interpretiert Csibra die Ergebnisse.
Das Team hatte die Hirnaktivität der Kinder mit einem so genannten Geodesischen Sensorennetz aufgefangen. Dieses erinnert an eine Duschhaube und fängt über Sensoren winzige Veränderungen in den elektrischen Feldern des Hirns auf, ohne dass die Babys in irgendeiner Form Schaden nehmen. Ein elektrisches Feld verändert sich, sowie Gruppen von Nervenzellen miteinander agieren, erläutern die Forscher.