Ingo Grevemeyer und sein Team von der Universität Bremen nutzten Methoden der Erdbebenforschung. Früher beobachtete man die Wellen von Schiffen oder Leuchttürmen aus, jetzt registrieren Seismographen das schwache Zittern der Erdkruste, das von Brandungswellen und Ozeanbrechern ausgelöst wird. Die Forscher werteten Messkurven der letzten 40 Jahre aus. Vor 1970, so ihr Bericht im Fachblatt Nature habe es monatlich nur sieben Tage mit heftigen Meereswellen gegeben. Danach jedoch habe sich deren Zahl verdoppelt.
Die winterlichen Meereswellen sind in den letzten 30 Jahren durchschnittlich um einen Meter gewachsen, so Grevemeyer. Auch dauern die stürmischen Wetterereignisse länger an als bisher und können, falls sie weiter an Heftigkeit zunehmen, auch zu einem Problem für die Meeresindustrie werden. (Nature 408, 349 – 352 (2000))