Auf Basis der so gewonnenen Erkenntnisse über Struktur und Verhalten der Krebszellen könne deren Verbreitung – die Bildung von Metastasen – durch die Entwicklung gezielt wirkender Medikamente blockiert werden. Damit ließen sich Nebenwirkungen geringer halten als etwa bei der Strahlen- oder Chemotherapie.
Die Art und Zusammensetzung von Proteinen in den Krebszellen sei mit einer individuellen „Visitenkarte“ vergleichbar, erläuterte Schubert. Das spezifische Proteinmuster jeder Krankheit gebe wichtige Aufschlüsse darüber, wo die besten Angriffspunkte für Medikamente lägen. Die Entwicklung solcher Behandlungsmethoden sei in acht bis zwölf Jahren möglich.
Das als „Multiepitop-Ligand-Kartierungs-Verfahren“ (MELK) bezeichnete Verfahren wurde den Angaben zufolge gemeinsam von Wissenschaftlern der Magdeburger Universität und dem 1999 gegründeten Forschungsunternehmen MelTec entwickelt. Das Bundesforschungsministerium habe für die Weiterentwicklung der „zukunftsweisenden“ Technologie 4,6 Millionen Mark zugesichert.
In Deutschland erkranken nach Expertenangaben jährlich rund 340.000 Menschen an Krebs. Die Krankheit ist in der Bundesrepublik die zweithäufigste Todesursache.