Die Herpes-Woche hatte die International Herpes Alliance (IHA) ausgerufen. Der seit 1999 bestehende Zusammenschluss von Forschern und Selbsthilfegruppen will damit die Aufklärung verbessern. Weltweit seien 107 Millionen Menschen infiziert.
Die Hautkrankheit breitet sich nach Angaben Wassilews weiter aus. Alleine nach den jüngsten Zahlen in den USA habe es binnen zehn Jahren eine Zunahme der Infizierten um rund 30 Prozent gegeben, sagte der Direktor der Dermatologischen Klinik Krefeld und Professor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Bislang gibt es weder eine Impfung noch ein Mittel, das die Viren im Körper abtötet.
Seit Jahren suchen Forscher fieberhaft nach einem Herpes- Impfstoff. „In den nächsten zehn Jahren wird es dabei jedoch keinen Durchbruch geben“, sagte Wassilew voraus. Zuletzt habe ein Impfstoff in der klinischen Testphase versagt. Eine Dauerbehandlung könne die Weitergabe des Virus jedoch nach Schätzungen zu 95 Prozent verhindern. Auch dem Ausbrechen der Krankheit beugten die antiviralen Medikamente weitgehend vor. Sie verhindern eine Ausbreitung der Viren im Körper und seien in den letzten Jahren stark verbessert worden.
Die Ausbreitung der Immunschwächekrankheit Aids wird nach Einschätzung Wassilews durch die Verbreitung von Herpes stark begünstigt. „Bei bestimmten Herpes-Infektionen überträgt sich das HI- Virus erheblich schneller“, sagte Wassilew. Die Aids-Forschung setzt deshalb große Hoffnungen in Erfolge im Kampf gegen Herpes.
Vor allem Menschen mit sexuell übertragbaren Krankheiten seien auch einem höheren Herpes-Risiko ausgesetzt und sollten sich auf eine Infektion testen lassen, riet Wassilew. Am Virustyp 2 Erkrankte leiden in der Regel unter einem Bläschen-Ausschlag an den Geschlechtsteilen. Noch häufiger, aber auch wesentlich ungefährlicher, ist Virustyp 1, der die verbreiteten Lippen- und Gesichtsbläschen hervorruft.