Der Grabungsleiter Oliver Craig, von der Newcastle University, erklärte gegenüber BBC: “Es ist möglich, dass die Schotten der frühen Eisenzeit bereits ihren Porridge (Getreidebrei) mit Milch zubereiteten.” Zu dieser Zeit, benutzten die Leute Getreidesorten wie Gerste, aber keinen Hafer, so dass sie eine ähnliche Art von Porridge aßen, wie es heute in Schweden üblich ist.
Entdeckt hatten die Archäologen die Spuren von Kuhmilch in Bruchstücken 2.500 Jahre alter Kochtöpfe in Cladh Hallan, in Süduist. Die Scherben kamen zusammen mit Tierknochen und Flintwerkzeugen bei der Ausgrabung eines früheisenzeitlichen Rundhauses zu Tage.
Tests mit chemischen Antikörpern bestätigten, dass in 7 von 9 der Gefäße Milchproteine vorhanden sind. “Trotz der uns unwirtlich erscheinenden Klimas im hohen Norden zeigen die Funde, dass die Milchwirtschaft dieser frühen Zeit schon sehr weit entwickelt war”, so Craig. “Viele Leute hätten nicht erwartet, dass es in Schottland schon so früh hochentwickelte Milchwirtschaft gegeben hat, doch unser Material widerlegt dies.”
Wie im Fachblatt Nature berichtet wird, lösen die neuen Erkenntnisse eine alte Kontroverse , nämlich ob frühen Bewohner der Inseln ihre Nahrungsgrundlage aus der Milchwirtschaft oder der Fleischwirtschaft gewonnen haben. In archäologischen Fachkreisen wird Milchwirtschaft als weiterentwickelt angesehen als die Viehwirtschaft, die mehr Risiken birgt und mehr Arbeit macht. In der Grabung kamen auch Knochen von Kälbern zum Vorschein. Wahrscheinlich schlachtete man das Jungvieh, um die Milchproduktion aufrechtzuerhalten.