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Endgültiges Aus für Raumstation Mir – Transporter fliegt zur ISS

Astronomie|Physik

Endgültiges Aus für Raumstation Mir – Transporter fliegt zur ISS
Die veraltete russische Raumstation Mir muss endgültig dem neuen Himmelskörper ISS weichen. Während ein russischer Raumtransporter am Donnerstag zur Internationalen Raumstation ISS startete, beschloss die Regierung in Moskau, die Mir im Februar 2001 zu ihrem 15. Geburtstag im Pazifik zu versenken.

Der Weiterbetrieb der oft von Pannen geplagten Station sei zu unsicher, sagte der Generaldirektor der russischen Raumfahrtagentur, Juri Koptew, nach der Regierungssitzung. Der Zustand sei so schlecht, “dass jedes Bordsystem zu jeder Zeit versagen könnte”. Ende Januar solle letztmals ein Raumtransporter mit Treibstoff zur Mir fliegen, um den kontrollierten Absturz am 27. oder 28. Februar im Pazifik bei Australien einzuleiten, sagte Koptew.

Alle Versuche der russischen Raumfahrt in den vergangenen Monaten, im In- oder Ausland Geld für die Mir aufzutreiben, erwiesen sich als vergeblich. Mit dem Beschluss zerschlage sich wohl auch der Traum des US-Geschäftsmannes Dennis Tito, als erster Weltraumtourist zur Mir zu fliegen, erklärte Koptew nach Angaben russischer Agenturen.

Eigentlich sollte die Raumstation bereits in diesem Frühjahr versenkt werden, doch Russland schickte von April bis Juni noch eine Besatzung zur Mir. Dieser Flug wurde von der US-Raumfahrtbehörde NASA kritisiert, weil er Transportkapazitäten band, die beim Aufbau der Internationalen Raumstation ISS fehlten. Das Großprojekt, an dem 16 Nationen beteiligen, hat sich wegen russischer Finanzprobleme bereits zwei Jahre verzögert.

Ein russischer Progress-Raumtransporter mit 2,5 Tonnen Fracht für die ISS hob am Donnerstag um 02:32 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Baikonur ab, teilte das russische Flugleitzentrum bei Moskau mit. Das Raumschiff soll am Samstagmorgen um 06.00 Uhr MEZ an die ISS andocken, wo die erste Langzeitbesatzung schon auf den Nachschub an Essen, Wasser, Treibstoff und technischen Geräten wartet.

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Der amerikanische Astronaut Bill Shepherd und seine russischen Kollegen Juri Gidsenko und Sergej Krikaljow waren am 2. November in die Internationale Raumstation eingezogen und hatten sie bewohnbar gemacht. Sie erstellten nach Angaben der NASA am Mittwoch ein Inventar aller Geräte an Bord. Während ihres Fluges von 117 Tagen erwarten sie zwei russische Progress-Transporter und zwei amerikanische Shuttle-Besatzungen zu Besuch.

Die russische Raumfahrtbehörde musste bereits einen Treibstoff-Transporter zur Mir schicken, “um zu verhindern, dass sie schon im Dezember herunter fällt”, sagte Koptew. Die nach dem Eintritt in die Atmosphäre nicht verglühten Reste der 130 Tonnen schweren Station sollen 1 500 bis 2 000 Kilometer von Australien entfernt in den Pazifik stürzen. Russische Raumfahrtexperten schlossen jedoch nicht aus, dass Teile auch auf Land fallen. Eine hundertprozentige Berechnung des Absturzes der komplizierten Konstruktion sei “unrealistisch”.

Den Russen wird ihre Mir fehlen. 61 Prozent sprachen sich nach einer Umfrage für den Weiterbetrieb der Station aus, in der alle gültigen Langzeitrekorde für Weltraumflüge aufgestellt worden. Seit 1986 besuchten 104 Raumfahrer aus elf Nationen die Mir.

dpa
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