Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Blutbild gibt Hinweis auf Sexualverhalten bei Primaten

Erde|Umwelt

Blutbild gibt Hinweis auf Sexualverhalten bei Primaten
Je ausgeprägter die Promiskuität, das heißt je größer die Zahl der Geschlechtspartner innerhalb einer Spezies von Primaten, desto höher ist die Konzentration gewisser weißer Blutkörperchen, der Leukozyten, im Blut. Auf diese Korrelation stießen Wissenschaftler der University of Virginia bei der Untersuchung von Blutproben verschiedener Affenarten. Aufgrund seines Blutbilds müsste der Mensch als monogam eingestuft werden.

Die weißen Blutkörperchen haben als Bestandteil des Immunsystems die Aufgabe, Krankheitserreger abzuwehren. Ausgangsüberlegung der Studie war die Vermutung, dass sich die Wahrscheinlichkeit, mit der Infektionskrankheiten auf Artgenossen übertragen werden, auf die Konzentration der Abwehrzellen im Blut auswirkt. Untersucht wurden verschiedene Faktoren wie Populationsdichte, Gruppengröße und Sexualverhalten, die die Ansteckungswahrscheinlichkeit beeinflussen könnten. Dabei erwies sich nur die Häufigkeit des Partnerwechsels als relevant.

So haben zum Beispiel die weitgehend monogam lebenden Gibbons deutlich geringere Leukozytenwerte als Makakenarten, deren Weibchen sich am Tag mit bis zu zehn verschiedenen Männchen paaren. Insgesamt wurden 41 Primatenarten getestet. „Die Zahl der weißen Blutkörperchen beim Menschen rückt diesen näher an das monogame Ende der Promiskuitäts-Skala“, sagt John Gittleman, einer der Autoren der in Science veröffentlichten Arbeit.

Ob das Ergebnis der Studie allein auf die bei promisker Lebensweise größere Wahrscheinlichkeit, Geschlechtskrankheiten zu verbreiten, zurückzuführen ist, soll jetzt untersucht werden. (Science 290, p. 1168)

Joachim Czichos
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

bio|gen  〈Adj.〉 von Lebewesen stammend

Funk|dienst  〈m. 1; unz.〉 kommerzielle drahtlose Nachrichtenübermittlung

Ge|bräch  〈n. 11〉 oV GebrächeoV Gebrech … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige