Am Ende seines Buches “Geheime Botschaften” stellte Simon Singh seinen Lesern ein Rätsel: zehn Texte, die mit jeweils verschiedenen Methoden in ansteigendem Schwierigkeitsgrad verschlüsselt sind. Der letzte dieser Texte ist mit der sogenannten RSA-Methode codiert, ein rechnerisches Verfahren, zu dessen Entschlüsselung man leistungsstarke Computer benötigt. Mit diesem Verfahren werden heutzutage auch digitale Unterschriften ? die persönliche Unterzeichnung im Internet ? gesichert.
Brauchen wir nun andere Methoden, um die Sicherheit im Internet zu gewährleisten?
Simon Singh meint: “Nein, dass der Code geknackt wurde, muss nicht unbedingt bedeuten, dass wir uns Sorgen über die Sicherheit im Internet machen müssen. Ein Team von fünf ausgezeichneten schwedischen Forschern brauchte mehrere Wochen und extrem starke Rechner um Stufe zehn zu lösen. Dieser Aufwand würde sich für einen Dieb nicht lohnen, der beispielsweise Informationen über Kredit-Karten herausbekommen möchte.” Vielmehr möchte Singh darauf hinweisen, dass für langfristige Sicherheit mit steigender Computer-Leistung auch höhere Verschlüsselungs-Standards notwendig werden.
Singhs Rätsel diente also nicht nur der Unterhaltung, sondern auch als Härtetest bisheriger Codier-Verfahren und als möglicher Anstoß zur Entwicklung neuer Methoden. Die fünf Schweden dürfen sich nun über den Preis ihrer dreizehn-monatigen Arbeit freuen: Als Sieger des Wettbewerbs winken ihnen 10.000 britische Pfund.