Nach Pirolli und Card eignen sich Beutetheorien aus der Ökologie und Anthropologie gut zur Deutung des Verhaltens moderner „Informationsjäger“. Während der Pirsch nach Informationen (Information foraging) versucht der Internetnutzer ähnlich wie ein Raubtier oder die früheren Jäger und Sammler mit möglichst kleinem Energieeinsatz beziehungsweise geringen Surfkosten möglichst große „Beute“ zu machen. Er lässt sich dabei von „Informationsduftmarken“ leiten, die ihm den Weg zur „Beute“ weisen. Solche Duftmarken können beispielsweise Links in einer Suchmaschine sein, die vielversprechend wirken und deshalb angeklickt werden. Ist eine Webseite „abgegrast“ und erscheint der „Informationsduft“ geringer, macht es mehr Sinn, die Seite zu verlassen, als auf ihr die Suchbemühungen zu intensivieren. Der richtige Zeitpunkt dafür ist in Anlehnung an den Biologen Eric Charnov dann gekommen, wenn der Ertrag eines Gebietes unter den Durchschnittsertrag der gesamten Region fällt.
Nach Ansicht der beiden Forscher lassen sich aus ihrer Theorie Erkenntnisse über den richtigen Aufbau von Suchmaschinen und Webseiten ableiten, die auf den Surfer dann ähnlich verlockend wirkten, wie Blumen für Bienen und zu längerem Verweilen einladen.