„Herzversagen ist die Folge eines versagenden Herzmuskels“, erläutert der Leiter der Studie, Professor Ray Chiu von der McGill Universität in Montreal. Anders als die meisten Gewebe im Körper ist der Herzmuskel nicht in der Lage, selbst neue Zellen zu produzieren und sich damit zu regenerieren. „Wenn Herzzellen sterben, sind sie für immer verloren“. Das kann durch einen Infarkt geschehen, eine virale Infektion des Herzmuskels oder einen angeborenen Defekt. Wenn der Muskel selbst bei höchstem Einsatz zu schwach wird, genügend Blut durch den Körper zu pumpen, setzt Herzversagen ein, sagt Chiu.
Sein Team injizierte den kranken Ratten Stammzellen direkt in den Herzmuskel. Stammzellen sind undifferenzierte Zellen, die nach bisheriger Kenntnis erst durch ein Signal von benachbartem Gewebe eine Funktion übernehmen.
Um diesen Vorgang zu verfolgen, fügten die kanadischen Forscher den Zellen eine fluoreszierende Chemikalie bei. „Dadurch sahen wir, dass die Zellen (die Transplantation) überlebten und schließlich wie Herzmuskel aussahen“, berichtete Chiu in New Orleans.
Mit einer zweiten Chemikalie wiesen die Forscher nach, dass die Stammzellen aus dem Rückenmark der Versuchstiere vier Wochen nach der Transplantation in das Herz eigenes Herzmuskelprotein entwickelt hatten. Weitere Tests zeigten, dass die injizierten Zellen Seite an Seite mit den anderen Herzmuskelzellen arbeiteten.