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Mit Hypnose gegen Zahnarztphobie

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Mit Hypnose gegen Zahnarztphobie
Etwa die Hälfte der Bevölkerung hat Angst vor dem Zahnarzt, schätzt der Psychologe Michael Hübner. Bei jedem Zwanzigsten steigert sich diese Angst sogar zu einer Phobie. Einige bekommen bereits Angstzustände, wenn sie nur das Zahnarzt-Verzeichnis im Telefonbuch aufschlagen. Dagegen helfe Hypnose, sagen einige Zahnärzte. Auf dem 15. Internationalen Kongress für Hypnose in München von der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose (DGZH) stellten sie ihre Arbeit vor.

Patienten mit normaler Angst, aber auch echte Phobiker können von der Hypnose profitieren. Die Hypnose löst beim Patienten während der Zahnbehandlung Wohlbefinden aus und hilft die panische Angst vor dem nächsten Termin zu überwinden. Um ihre Patienten vor der Behandlung in eine Welt der inneren Bilder zu führen, kombinieren die Zahnärzte entspannende Hintergrundmusik mit einer, in ruhigem Tonfall gesprochenen Hypnose-Anleitung. So können störende Geräusche, wie zum Beispiel die Geräusche des Bohrers in „das Aufbrausen des Windes“ verwandelt werden.

In Deutschland haben sich ungefähr 2.000 Zahnärzte in dieser Behandlungsmethode weitergebildet. Allerdings ist die Hypnose bei größeren operativen Eingriffen meistens doch kein Ersatz für die Behandlungspritze. Laut der DGZH kann nur bei etwa 10 Prozent der Zahnpatienten eine völlige Schmerzfreiheit erreicht werden. Bei den meisten wird aber das Schmerzempfinden so weit abgesenkt, dass die Dosis des Schmerzmittels reduziert werden kann.

Noch nicht ganz geklärt ist, wie Hypnose überhaupt wirkt. Fest steht allerdings, dass der veränderte Bewusstseinszustand nicht auf Einbildung oder Simulation basiert. Nach einer im „American Journal of Psychiatry“ veröffentlichten Studie konnten während der Hypnose Veränderungen der Gehirnfunktionen gemessen werden, aufgrund derer Menschen in Trance eine veränderte Wirklichkeit wahrnehmen.

Für die medizinische Hypnose zugänglich sind 9 von 10 Menschen, sagt Albrecht Schmierer, Präsident der DGZH. Optimale Voraussetzungen bringen die Leute mit, die sich gut konzentrieren können und eine lebhafte Fantasie besitzen.

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Einen weiteren positiven Nebeneffekt hat die Hypnose noch, fanden Mitarbeiter der Wiener Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde heraus. Bei den Patienten, die unter Hypnose behandelt wurden, schwächten sich negative Gefühle im Alltagsleben deutlich ab wie Minderwertigkeit, Niedergeschlagenheit oder Hilflosigkeit. Offenbar hält das positive Gefühl, mit dem die Patienten aus dem Behandlungszimer gehen, weiterhin an. (Berliner Zeitung)

Dagmar Kronenberg
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