ESA-Generaldirektor Antonio Rodota hatte den früheren schwedischen Regierungschef Carl Bildt, den ehemaligen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Vorstandsvorsitzenden der Jenoptik AG, Lothar Späth, und den Credit-Lyonnais-Chef Jean Peyrelevade zu diesem Blick in die Zukunft gebeten. „Wir wollen, dass Europas Raumfahrtpolitik klarer gefasst wird“, heißt es in dem Bericht der drei Experten. ESA und EU müssten weitaus enger zusammenarbeiten, die Mitgliedsstaaten sich stärker finanziell verpflichten und Europa seine Infrastrukturen auf dem Feld der Raumfahrt ausbauen. „Europa muss eine größere Rolle in der Welt spielen, Raumfahrt in der europäischen Politik wichtiger werden.“ So festige Europa seinen Platz im Weltraum hinter den USA.
Die „Weisen“ setzen sich konkret für eine schnelle europäische Entscheidung über die Entwicklung eines eigenen Navigations-Systems – genannt Galileo – ein, das eine glaubwürdige globale Alternative zu dem amerikanischen GPS-System sein könne. „Ich denke, die Europäer müssen in Sachen Raumfahrt ihre Budgets erhöhen, um wirtschaftlich mit den USA und anderen konkurrieren zu können“, erklärte Späth. Die Europäer sollten bereit sein, in eigene Systeme zu investieren. Bildt setzte sich dafür ein, dass die ESA – wie die EU – offen für neue Mitglieder sein „sowie näher ans Business heranrücken muss“. Was im Weltraum geschehe, solle auf höchster EU-Ebene entschieden werden.