Normalerweise wird die Manövrierfähigkeit von Fischen nach deren Wenderadius beurteilt. Somit würden Fische mit relativ steifem Körper, wie der Gelbflossenthunfisch (Thunnus albacores) weit schlechter abschneiden als solche mit einem flexiblen Körper, wie der Afrikanische Messerfisch (Xenomystus nigri) oder der Engelhai (Pterophyllum eimekei). Theoretisch – so wie ein Lkw einen größeren Wenderadius als ein Pkw hat – müsste ein größerer Fisch mehr Platz zum Wenden brauchen als ein kleiner.
Wie Walker jetzt im Journal of Experimental Biology zeigte, ist dies im Falle des Kofferfisches Ostracion meleagris, der einen äusserst steifen Körper hat, nicht so. Hochmobile Flossen helfen dem Tier, sich um eine Zentralachse seines knöchernen Körpers nahezu auf der Stelle zu drehen. Dadurch benötigt er in seinem flachmarinen, tropischen Lebensbereich für ein solches Manöver einen nur minimalen Raum.
Frank Fish, Spezialist für Biomechanik von Fischen an der West Chester University, hält diese Tatsache für ökologischer bedeutend. Kofferfischen ist es somit möglich, sich recht flink und agil in dem räumlich sehr begrenzten Areal eines Korallenriffes zu bewegen.
Allerdings geht ihre Manövrierfähigkeit auf Kosten der Geschwindigkeit. Die Tiere schwimmen so langsam, dass sie mit der Hand gefangen werden können. Den Geschwindigkeitsnachteil gegenüber ihren körperlich größeren, natürlichen Fressfeinden gleichen die Tiere jedoch durch eine höhere Agilität, eine raschere Beweglichkeit aus.