Ist es Zufall, dass seit 1996 die Zahl rauchender Teenager in Großbritannien sinkt, während sich im gleichen Zeitraum immer mehr Teenies ein Mobiltelefon zulegten? Kein Zufall, lautet die Hypothese britischer Forscher im British Medical Journal, sondern verändertes Sozialverhalten: Besonders für Mädchen könne das Handy die Zigarette als Symbol der „Coolness“ ersetzen. Die neue Technologie befriedigt dieselben Bedürfnisse wie das Rauchen, so Clive Bates and Anne Charlton vom Verband Action on Smoking and Health: Es lässt sie erwachsen wirken, betont Individualität und Geselligkeit, hat einen Hauch von Unabhängigkeit und Rebellion und befriedigt auch das öffentliche Zur-Schau-Stellen unter Gleichaltrigen.
Zwischen 1996 und 1999 fiel die Zahl der rauchenden 15jährigen in Großbritannien von 30 auf 23 Prozent. Der Handybesitz bei 15-17jährigen stieg bis August 2000 auf 70 Prozent.
Dörte Saße
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