Viele Krematorien in den USA führten bei der Feuerbestattung eine neue Technik ein, bei der die Asche sehr fein ist und keine Knochenreste mehr enthält. Da der Verbrennungsprozess auch die DNA zerstört, konnten die Gerichtsmediziner mit herkömmlichen Methoden nicht feststellen, ob sich in der Urne Asche oder Erde befand. Da entliehen sie eine Methode aus der Geologie: Dort werden mit Teilchenbeschleunigern selbst. Spurenelemente in geologischen Proben aufgespürt. Dies brachte die Wissenschaftler darauf, diese Methode auch bei ihrem Fall anzuwenden.
Aus dem Beschleuniger werden Protonen auf die Aschenprobe geschossen. Die Probe sendet als Antwort Röntgenstrahlen aus, an denen die Wissenschaftler erkennen, welche Elemente in der Probe vorhanden sind. Dieser Prozess wird als Teilchen-induzierte-Röntgenemission ( PIXE) bezeichnet.
Mit dieser Methode fanden die Wissenschaftler in der angezweifelten Asche zwar Kalzium, aber kein Phosphor. Da beide Elemente in menschlichen Knochen vorhanden sind, folgerten sie, dass es sich bei der Asche tatsächlich nicht um menschliche Überreste, sondern um eine Mischung aus sandiger Erde und Kalk handelt.
In den USA steigt die Zahl der Feuerbestattungen rapide an. In letzter Zeit häufen sich Streitigkeiten, da Hinterbliebene die Krematorien verdächtigen, die Asche ihrer Angehörigen zu vertauschen. Die Wissenschaftler sind sicher, dass sie mit ihrer Methode auch Personen anhand der Asche identifizieren können. Hat der Verstorbene kurz vor seinem Tod eine Medizin eingenommen in der z. B. Barium enthalten ist, so kann dies mit dem Teilchenbeschleuniger herausgefunden werden. Aber auch Implantate aus Metall sind hilfreich: selbst wenn die Metallklumpen nach der Verbrennung herausgenommen werden, findet der Teilchenbeschleuniger noch Spuren des Metalls.