Die Tiere waren gentechnisch als Modelle für die Alzheimer- Krankheit gezüchtet worden, die mit Gedächtnisstörungen beginnt und einen Menschen im Verlauf von Jahren aller geistigen und körperlichen Fähigkeiten beraubt. Ein US-Team um Ashley Bush von der Harvard- Universität in Boston stellte die vielversprechenden Tierexperimente mit Cliochinolin jetzt auf einer Fachtagung in New Orleans vor, wie die amerikanische Gesellschaft für Neurowissenschaften am Montag berichtete. Das Mittel soll außerdem an 50 Alzheimer-Patienten getestet werden. Es war in den USA bis vor 30 Jahren verschrieben worden, dann aber wegen eines Verdachts im Zusammenhang mit einem seltenen neurologischen Leiden vom Markt gezogen worden.
Cliochinolin bindet zwei Metalle, die die Eiweiß-Ablagerungen im Hirn von Alzheimer-Kranken „dekorieren“, wie Bush es nennt. Das Mittel bindet die Kupfer- und Zinkspuren von den Plaques an sich und ebnet damit offenbar den Weg zu ihrem Abbau. Das US-Team sieht diesen Vorgang als Anzeichen dafür, dass das Alzheimer-Hirn „heilen“ und sich von dem klebrigen Belag befreien kann. Die behandelten Mäuse hatten auch im Verhaltenstest deutlich bessere Ergebnisse als andere nicht therapierte Tiere.