Ähnlich wie in Deutschland werden Kinder auch in den USA, je nach Wohnort der Familie, einer bestimmten Schule zugewiesen. In seinen Untersuchungen stützte sich Vassallo deshalb auf verschiedene Schulversuche, bei denen Eltern zum Beispiel mit Hilfe von Stipendien oder anderen Fördermaßnahmen die Schule ihrer Kinder selbst aussuchen konnten. Die so gewonnene Freiheit konnten die Eltern nutzen, um Schulen zu finden, von denen sie glaubten, dass sie für ihre Kinder am besten geeignet waren. Ausschlaggebend war dabei neben der akademischen Reputation der Schulen die Auswahl der pädagogischen Methoden und das soziale Klima. Die Eltern waren von Anbeginn aktiv in die Ausbildung einbezogen und sie beobachteten sehr aufmerksam, ob die von ihnen getroffene Wahl ihren Kindern Vorteile brachte. Umfragen ergaben dabei, dass besonders Familien mit lernbehinderten Kindern von diesem Vorgehen profitierten. Aber auch Eltern von Kindern, welche keine sonderpädagogische Betreuung benötigten, zeigten sich überdurchschnittlich mit den Schulen und den Lernergebnissen ihrer Kinder zufrieden.
Vassallo kommt deshalb zu der Schlussfolgerung, dass eine vielfältigere Schullandschaft und eine freiere Schulwahl die aktive Beteilung der Eltern am Schulleben am besten fördert, während zu viele staatliche Vorgaben und bürokratische Hürden Eltern eher abschrecken. Die Wahl macht Eltern von Anfang an zu Partnern der Schulen und damit auch zu Lernpartnern ihrer eigenen Kinder während der gesamten Schulzeit.
Marion Herzog und American Schoolboard Journal