Fällt in einem Kernkraftwerk die Kühlung aus, können sich die Uranbrennstäbe im Reaktorkern derart erhitzen, dass sie zu schmelzen beginnen. Diese Masse würde sich auf dem Boden des Reaktor-Druckbehälters ausbreiten. Steht der Behälter noch unter Druck, kann es zu einer Explosion kommen, die eventuell auch den umgebenden Sicherheitsbehälter in Mitleidenschaft zieht, wodurch es schließlich zum Austritt von Radioaktivität kommt.
Die Experimente sind Teil einer größeren Untersuchung unter der Federführung der amerikanischen Nuklearbehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC), mit dem Ziel, Daten zu sammeln mittels derer bessere Vorhersagemodelle entwickelt werden können. Ziel ist es, im Fall einer Störung auftretende Probleme exakter einzuschätzen .
Anstoß für diese Untersuchungen war der Reaktorunfall im amerikanischen Harrisburg, bei dem es im März 1979 im Kernkraftwerk Three Mile Island aufgrund von Bedienungsfehlern zu einer Kernschmelze kam. Experten hatten damals anhand von Computermodellen eine Explosion des Reaktordruckbehälters vorhergesagt, die aber nicht eintrat und Zweifel an den bestehenden Vorhersagemodellen weckten.
Almut Bruschke-Reimer, NRC