In großer Zahl deaktivierte Geruchsgene beim Menschen
Ihr ausgeprägter Geruchssinn war für unsere Steinzeitvorfahren lebenswichtig, behaupten Wissenschaftler des israelischen Weizmann Instituts. Bei Untersuchungen, in denen sie DNA Sequenzen von Schimpansen und Menschen verglichen haben, stellten sie Veränderungen bei etwa 1000 Genen fest, die Geruchsrezeptoren kodieren. Das, so schlussfolgern die Wissenschaftler, legt eine besondere Bedeutung des Geruchs während dieser Phase der menschlichen Evolution nahe. Vielleicht erklärt es sogar die Überlegenheit gegenüber anderen frühen Menschen: Eine empfindsame Nase muss ein wesentlicher Vorteil bei der Jagd, der Unterscheidung von giftigen und ungiftigen Pflanzen und der Partnerwahl gewesen sein.
Der heutige Mensch ist weit weniger auf seinen Geruch angewiesen: Entsprechend sind nur noch fünfzig Prozent der 1000 Gene sind aktiv. Die anderen kommen in der menschlichen DNA als sogenannte „Pseudogene“ vor – Erbgut, das keine Funktion mehr hat.
Marion Herzog
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