Die britischen Geologen R.N. Thompson und S.A. Gibson haben im Nordwesten von Namibia die Etendeka-Region untersucht. Diese Region ist eine der sogenannten „großen Eruptivprovinzen“ (LIP), die bei Lavaausbrüchen entstand. Die Forscher fanden im Lavagestein das Mineral Olivin (Magnesium-Eisen- Silikat) mit einem ungewöhnlich hohen Forsterit-Anteil. Forsterit ist reines Magnesiumsilikat ohne Eisenbeimischung. Der Forsterit-Anteil in den Olivinen lässt Rückschlüsse auf die Temperatur des Magma zu, aus dem das Olivin entstand.
Thompson und Gibson kommen zu dem Schluss, dass die Olivine aus einem Mantelplume stammen, der an seinem oberen Ende 300 bis 400 Grad Celsius heißer als seine Umgebung war. Das unterstützt die Theorie, nach der die Plumes in einer Tiefe von 670 Kilometern, an der Grenze zwischen dem unteren und dem oberen Erdmantel entstehen.
Aus dem Rennen wäre damit die konkurrierende Theorie, derzufolge die Plumes in einer Tiefe von 2900 Kilometer an der Grenze zwischen Erdmantel und Erdkern entstehen.
Axel Tillemans