Neue Messungen der NASA-Sonde Trace haben gezeigt, dass die Energiequelle am Austrittspunkt von Gaschleifen sitzt. Das Gas wird hier auf bis zu 2 Millionen Grad Celsius aufheizt.
Die Korona, die äußere Schicht der Sonne besteht aus Millionen von Gasschleifen, so genannten „Coronal Loops“. Gaspartikel folgen dabei Magnetlinien, die aus der Sonnenoberfläche aus- und wieder eintreten.
Bisher war man davon ausgegangen, dass die Gasschleifen auf ihrer ganzen Länge aufgeheizt werden und oben heißer sind als unten. Das schloss man aus der Tatsache, dass die Gasdichte mit der Höhe abnimmt. Das dichte Gas unten kann wesentlich effektiver Wärme abstrahlen als das ausgedünnte Gas oben.
Die Auswertung der Ultraviolett-Aufnahmen, die von Trace geschossen wurden, zeigte zweierlei: Die Lage der Energiequelle und das die Temperaturunterschiede innerhalb der Schleifen wesentlich geringer sind als man bisher dachte.
Gasschleifen können eine Höhe von dreißig mal den Erddurchmesser erreichen. Im Gegensatz zur heißen Korona beträgt die Temperatur auf der Sonnenoberfläche „nur“ 5000 Grad Celsius.
Axel Tillemans