Auch so kann Forschung funktionieren: Im Mai 2015 tweetete Dustin Lang der Universität Toronto ein Bild der Milchstraße, das er aus Daten des NASA-Satelliten WISE erstellt hatte. Damals wusste er noch nicht, dass dies der Auftakt für ein neues Forschungsprojekt war. Melissa Ness vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg erkannte sofort das wissenschaftliche Potenzial der gezeigten Daten für die Geschichte unserer Galaxie. Ihr fiel eine Struktur auf, nach der Astronomen lange gesucht hatten, bisher aber noch nie abbilden konnten: eine X-förmige Anordnung von Sternen in der zentralen Verdickung, dem sogenannten „Bulge” der Milchstraße. Die X-förmige Struktur zeigt an, dass der Bulge durch dynamische Wechselwirkungen der Sterne entstanden sein dürfte, nicht durch den Zusammenstoß mit kleineren Galaxien.
Bild: NASA/JPL-Caltech/D. Lang
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