Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Jetzt aber ran an das Schlusskapitel …

Allgemein

Jetzt aber ran an das Schlusskapitel …

Die Diskussion um Kernenergie in Deutschland wurde jahrzehntelang erbittert geführt. Nach Fukushima hat sich das geändert. Jetzt scheinen (fast) alle Gruppierungen dasselbe Ziel vor Augen zu haben: Abschalten – und das laut Beschluss der Bundesregierung vom 29. Mai bis spätestens 2022.

Ein wichtiges Argument, das stets gegen Kernenergie vorgebracht wurde, gilt gleichwohl weiter: „Im Übrigen ist die Frage der Endlagerung nicht gelöst.“ Auch das Abschalten hilft uns nicht aus der Patsche. Der bisher angefallene strahlende Müll ist ja nicht aus der Welt, bloß weil die deutschen Reaktoren heruntergefahren werden. Eine Deponie für radioaktiven Müll muss her. Die Kernenergie ist erst erledigt, wenn das Schlusskapitel Endlagerung in trockenen Tüchern ist. Doch wer will einen solchen Abfallhaufen schon haben – direkt vor der Haustüre?

Vielleicht ist das gar nicht so schlimm, wie immer apostrophiert wird. Denn ich persönlich habe ihn – wie viele andere auch – in der Nachbarschaft und lebe damit so schlecht nicht. „Bis 2046 darf der Atommüll bleiben“ übertitelte die Stuttgarter Zeitung einen Bericht, der am 19. April erschien. Der Artikel bezog sich auf die 2006 in Betrieb genommenen Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente in den Kraftwerken Neckarwestheim und Philippsburg. Ich selbst und Hunderttausend andere Menschen wohnen wenige Kilometer Luftlinie vom Zwischenlager Neckarwestheim entfernt – mit der persönlichen Perspektive, dass das in meiner Wahrnehmung ein „Endlager“ ist, weil mein Leben wohl nicht bis 2046 währt. Dezentrale Zwischenlager – wie das so schön im Energieexperten- und Politiker-Slang heißt – gibt es mit vergleichbaren Lebensspannen an einem Dutzend weiterer KKW-Standorte.

Martin Borré und Konstantin Zurawski haben für bild der wissenschaft ausführlich und über die Landesgrenzen hinaus recherchiert, wie sich die Situation um die Endlagerung von radioaktivem Müll gegenwärtig darstellt. Ermöglicht hat das auch ein großzügiges Recherchestipendium der Helmholtz-Gemeinschaft, die sich auf vielerlei Weise um die Energieperspektiven Deutschlands kümmert. Ich bin mir sicher, dass viele Leser die Beiträge der beiden Kölner Wissenschaftsjournalisten aufmerksam lesen werden – und freue mich auf die Kommentare, die wir gerne abdrucken.

Wie es sich so fügt: Unsere seit Langem geplante Titelgeschichte über das, was die Wissenschaft über die Notwendigkeit von Humor zu sagen hat, fällt zusammen mit dem Schwerpunkt Endlagerung, den wir aus aktuellen Gründen vorgezogen haben. Eine Kernbotschaft von Tanja Krämer, der Bremer Autorin unserer Titelgeschichte, und der von ihr zitierten Neurowissenschaftlerin Barbara Wild lautet: „Wer die Situationen des Alltags nicht immer so ernst nimmt, eröffnet sich neue Perspektiven …“

Anzeige

In diesem Sinne: Profitieren Sie von den Inhalten dieser Ausgabe und freuen Sie sich auf den Wissenszuwachs!

Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Dossiers
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Sans|krit  auch:  Sansk|rit  〈n.; –s; unz.〉 die altind., bis heute lebendig gebliebene Literatur– u. Gelehrtensprache; … mehr

sfor|za|to  〈Mus.; Abk.: sf; Zeichen: <, V〉 = sforzando

♦ Nu|cle|o|lus  〈m.; –, –o|li od. –o|len; Biol.〉 = Nukleolus

♦ Die Buchstabenfolge nu|cl… kann in Fremdwörtern auch nuc|l… getrennt werden.
» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige