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Suche nach Ausserirdischen eingestellt

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Suche nach Ausserirdischen eingestellt

Eine mögliche Antwort, warum wir nicht längst Kontakt mit Außerirdischen haben, ist ernüchternd: Weil wir uns nicht darum bemühen. Das zeigt die jüngste Entwicklung in Kalifornien: Statt des geplanten Ausbaus des Allen Telescope Array (ATA), der aufwendigsten Suche nach extraterrestrischen Intelligenzen (SETI) aller Zeiten, wurde die Radioteleskop-Anlage – zumindest vorübergehend – abgeschaltet.

Die bislang 42 Antennen von ATA gehören zum Hat Creek Radio Observatory, das beim Mount Shasta 450 Kilometer nordöstlich von San Francisco liegt. Falls zufällig – oder absichtlich – eine außerirdische Botschaft im Frequenzbereich zwischen 0,5 und 11,2 Gigahertz zur Erde gelangt, sollte sie von den sieben Meter großen Antennen erhascht werden. Betrieben wird das 50-Millionen-Dollar-Projekt ATA seit 2007 von dem privat finanzierten, gemeinnützigen SETI-Institut im kalifornischen Mountain View und dem Radio Astronomy Laboratory der University of California in Berkeley. Geplant war, künftig nicht 42, sondern 98, dann 206 und schließlich 350 Antennen in Lauschposition zu haben, die zusammengeschaltet in einem Abstand von bis zu 900 Metern eines der besten Radioteleskope der Welt bilden würden.

Doch im Augenblick sieht es schlecht aus für ATA. Tom Pierson, Chief Executive Officer des SETI-Instituts, hat mitgeteilt, dass ATA Mitte April in einen „Winterschlaf“ versetzt wurde: Die Anlage wurde heruntergefahren und das Personal reduziert. In den letzten zwei Jahren ging die Finanzierung stark zurück. Nun musste das Radio Astronomy Laboratory der University of California vorläufig aus dem Projekt aussteigen, weil es kaum noch Geld vom kalifornischen Staat und der National Science Foundation erhält. Der ATA-Betrieb kostet rund 1,5 Millionen Dollar pro Jahr und die SETI-Kampagne dort weitere 1 Million Dollar jährlich, so Pierson.

„Es wirkt geradezu ironisch, dass in einer Zeit, in der wir so viele neue Planeten entdecken, das Geld fehlt, diese nach Radiosignalen abzuhören“, sagt Jill Tarter, die Direktorin des SETI-Instituts. Erst vor zwei Monaten hatten Astronomen bekannt gegeben, mit dem Kepler-Weltraumteleskop der NASA über 1200 Kandidaten für Planeten bei anderen Sternen aufgespürt zu haben. Einige davon könnten erdähnlich sein. Fünf Millionen Dollar für ATA würden genügen, um die vielversprechendsten Exoplaneten in einem Zwei-Jahres-Programm ins Visier zu nehmen.

Nun hofft das SETI-Institut auf neue Geldquellen. Eine könnte die US Air Force sein. Sie untersucht gegenwärtig, inwiefern ATA sich am Programm „Space Situational Awareness“ beteiligen könnte – etwa an der Beobachtung und Katalogisierung von künstlichen Objekten in Erdumlaufbahnen. ATA kann Objekte mit mehr als einem Quadratmeter Fläche nachweisen, wenn sie Radiowellen von Kommunikationssatelliten reflektieren. Im Gegensatz zu klassischen Teleskopen wie dem Space Surveillance Telescope funktioniert diese Suche auch tagsüber und bei jedem Wetter.

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