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Müllmengen und Millisievert

Allgemein

Müllmengen und Millisievert

Bei radioaktivem Müll unterscheiden die Experten zwischen schwach-, mittel- und hochradioaktivem Abfall. Für schwach- und mittelradioaktiven Abfall gibt es in Deutschland das Endlager Schacht Konrad in Salzgitter, das sich im Ausbau befindet. Es ist für die Einlagerung von rund 300 000 Kubikmeter Atommüll zugelassen, was etwa dem Volumen eines mittelgroßen Containerschiffs entspricht. Das wäre Prognosen zufolge der gesamte schwach- und mittelradioaktive Abfall, der in Deutschland bis 2040 produziert sein wird – darunter kontaminierte Schutzanzüge, medizinische Abfälle sowie alte Anlagenteile aus Kernkraftwerken und Forschungsreaktoren. Unklar ist noch, ob in einigen Jahrzehnten der Atommüll vom benachbarten, einsturzgefährdeten Salzbergwerk Asse teilweise nach Konrad umgelagert wird. Die Menge an hochradioaktivem, Wärme entwickelndem Abfall, der an noch zu bestimmender Stätte endgelagert werden soll, beträgt rund 40 000 Kubikmeter. Zum Vergleich: Der Kirchenraum des Hamburger Michels umfasst 60 000 Kubikmeter. Vorgesehen ist, dass die Kapazität eines einzigen Endlagers dafür ausreicht.

Eine wichtige Größe zur Kennzeichnung der Gefährlichkeit von radioaktiven Stoffen ist die Radiotoxizität – angegeben in der Einheit Sievert. Sie umfasst Informationen zur Radioaktivität, also Strahlenart und -energie, sowie zur Aufnahme und Verweildauer im Körper. Die Radiotoxizität gibt also genauer darüber Auskunft, wie gesundheitsschädlich ein radioaktiver Stoff ist als etwa die Einheit Becquerel, die die mittlere Zahl der Atome angibt, die pro Sekunde zerfallen. Die mittlere Strahlenbelastung beträgt pro Einwohner in Deutschland 4,5 Millisievert pro Jahr. 55 Prozent davon gehen auf natürliche radioaktive Strahlung zurück, 45 Prozent verursachen medizinische Untersuchungen, vor allem das Röntgen. Strahlenbelastungen durch Kern- und Kohlekraftwerke, den Tschernobyl-Unfall, Kernwaffentests und Flugreisen sind zwar messbar, spielen im Mittel gegenüber der natürlichen und medizinischen Strahlenbelastung jedoch keine Rolle. Aber: Die Betonung liegt auf „im Mittel“. Die individuelle Strahlenbelastung variiert stark. So ist das Flugpersonal wegen der Höhenstrahlung einer relativ großen Strahlendosis ausgesetzt.

In den Sicherheitsanforderungen an ein Endlager für hochradioaktive Abfälle steht, dass die zusätzliche Strahlenbelastung dadurch 0,1 Millisievert pro Jahr nicht überschreiten darf. Schon ein Aufenthalt von wenigen Minuten in der Nähe von nicht abgeschirmtem hochradioaktivem Abfall kann tödlich sein.

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