Fieberhaft arbeiten Wissenschaftler weltweit daran, wirksame Methoden zur Behandlung einer der häufigsten Todesursachen des Menschen zu entwickeln: von Krebs. Einige Erfolge sind zwar zu verzeichnen, doch jetzt gibt es eine weitere Herausforderung. Eine neue Art von Speiseröhrenkrebs, das so genannte Barrett-Karzinom, ist vor allem in der westlichen Welt auf dem Vormarsch. In Deutschland erkranken jährlich 2 von 100000 Menschen an der bösartigen Krankheit, in den USA sind es 4. Der Bayreuther Mediziner Manfred Stolte warnt: „Das Barrett-Karzinom ist zur Zeit die Krebsart mit der höchsten Zuwachsrate. Die Zahl der Neuerkrankungen verdoppelt sich alle fünf Jahre.“ Das Barrett-Karzinom ist meistens die Folge von lange anhaltendem und krankhaftem Sodbrennen. Dieses saure Aufstoßen kann eine Entzündung der Speiseröhre nach sich ziehen. Dadurch wird deren Schleimhaut krankhaft verändert, was zur Entwicklung von Krebs führen kann. Über die genauen Ursachen der Erkrankung rätseln die Forscher noch. Der Mannheimer Onkologe Jochen Rudi spricht von einem Tumor der Wohlstandgesellschaft und vermutet einen Zusammenhang mit den Essgewohnheiten. Er rät, nur kleine Portionen zu essen, spät abends keinen Alkohol zu trinken und beim Schlaf den Oberkörper hoch zu legen.
Hans Groth