Rund 300000 nie zuvor gesehene Sterne hat das Hubble-Weltraumteleskop im Andromeda-Nebel entdeckt – mit einer seiner längsten Aufnahmen überhaupt: 250 Einzelbilder derselben Region mit einer Gesamtbelichtungszeit von 3,5 Tagen. Die überraschende Erkenntnis: Rund ein Drittel der Sterne in Andromedas Halo – der „Hülle“ um die galaktische Scheibe – ist sechs bis acht Milliarden Jahre alt. In unserer ganz ähnlich aufgebauten Milchstraße brennen die Halo-Sterne dagegen schon 11 bis 13 Jahrmilliarden. Astronomen schließen daraus, dass die jüngere Vergangenheit von Andromeda turbulent gewesen sein muss. Entweder gab es eine Kollision mit einer Nachbargalaxie, wobei Sterne in den Halo geschleudert wurden. Oder die Sterne bildeten sich erst nach einer solchen Kollision aus Gaswolken, die dabei kollabierten.
Hans Groth