Forscher der neuseeländischen Massey University in Wellington haben bei einheimischen Veteranen 50 Jahre nach den britischen Wasserstoffbomben-Versuchen im Pazifik schwere genetische Schäden fest- gestellt.
Im Mai 1957 waren auf Christmas Island und auf Malden eine Sieben-Megatonnen-Bombe und eine Zwei-Kilotonnen-Bombe gezündet worden. Die Soldaten hatten auf zwei Schiffen im Abstand von 52 bis 278 Kilometer von den Explosionen meteorologische Beobachtungen vorgenommen – zum Teil nur mit Baumwollshorts und Sandalen bekleidet. Und: Sie tranken an Bord gesammeltes Regenwasser.
Die Wissenschaftler um Al Rowland erhielten jetzt erstmals von den Behörden die Erlaubnis, 50 der damaligen Seeleute zu untersuchen. 400 der insgesamt 551 Männer sind bereits gestorben. Rowland fand mit seinem Team bei den meisten Überlebenden sehr viele sogenannte Translokationen, Ortsveränderungen von Chromosomen oder Chromosomenabschnitten. Sie können dafür sorgen, dass sich die Gene krankhaft verändern und Krebs verursachen.
Rowland hat vor dem Hintergrund der Ergebnisse seiner Studie jetzt gefordert, auch die Kinder der Veteranen zu untersuchen. Der Wissenschaftler will herausfinden, ob sie an den gleichen genetischen Defekten leiden wie ihre Väter.